Mit einem neuen Blickwinkel Herausforderungen in der Lieferkette überwinden
- Eva Jenisch
- 28. Okt. 2024
- 2 Min. Lesezeit

In der dynamischen Welt der Supply Chain können sich manchmal unüberwindbare Probleme auftun. Engpässe, gestiegene Rohstoffpreise oder unvorhergesehene Verzögerungen können leicht den Eindruck erwecken, dass die Situation schier unlösbar ist. Die vermeintliche Unlösbarkeit eines Problems liegt jedoch oft darin begründet, dass wir zu sehr an bestehenden Annahmen und festen Variablen festhalten. Ein Wechsel der Perspektive und das Aufbrechen dieser Fixierungen kann neue und unerwartete Lösungen eröffnen.
Ein praktisches Beispiel verdeutlicht dies: Ein mittelständisches Unternehmen der Automobilzuliefererbranche hatte mit erheblichen Lieferverzögerungen zu kämpfen. Ursache war ein langjähriger Exklusivvertrag mit einem einzigen Rohstofflieferanten, der zunehmend Schwierigkeiten hatte, die benötigten Mengen pünktlich zu liefern. Die naheliegende Lösung schien zunächst darin zu bestehen, den Vertrag zu kündigen und einen neuen Lieferanten zu suchen. Dieser Ansatz erschien jedoch aufgrund der Vertragsbindung und der erheblichen Wechselkosten nicht durchführbar.
Die Situation schien festgefahren, aber das Unternehmen beschloss, den Blick über den Tellerrand zu wagen und alternative Ansätze zu prüfen. Anstatt die Lieferkette weiter zu straffen oder zu optimieren, wurde ein flexibleres Modell entwickelt: Das Unternehmen ermittelte weltweit mehrere potenzielle Lieferanten, mit denen es zusammenarbeiten wollte. Es wurden nicht nur alternative Rohstoffquellen in Betracht gezogen, sondern auch Ersatzstoffe. Darüber hinaus wurde die Produktion so umgestellt, dass sie flexibler auf Schwankungen in der Rohstoffversorgung reagieren konnte.
Dieser methodische Ansatz, der auch auf andere Herausforderungen übertragbar ist, ist der Schlüssel zum Erfolg des beschriebenen Beispiels:
🔍 Identifizieren der fixen Stellgrössen: Beginnen Sie damit, die Annahmen oder Praktiken zu ermitteln, die als unveränderlich gelten. Fragen Sie sich, warum diese als „feststehend“ gelten und welche Alternativen möglicherweise übersehen wurden.
💡 Erweitern des Blickwinkels: Untersuchen Sie systematisch alternative Lösungen. Dazu kann die Suche nach neuen Partnern, Technologien oder Verfahren gehören. Stellen Sie den Status quo in Frage und denken Sie „out of the box“ - unkonventionelle Ideen sollten sorgfältig geprüft werden.
💪 Flexibilität einbauen: Entwickeln Sie Optionen, die es Ihrem Unternehmen ermöglichen, flexibel mit Veränderungen umzugehen. Dies kann durch diversifizierte Lieferantenstrategien, alternative Ressourcen oder anpassbare Prozesse erreicht werden.
🚛 Pilotieren und Umsetzen: Experimentieren Sie mit vielversprechenden Ansätzen in einem kleinen, kontrollierten Rahmen, bevor Sie sie umfassend umsetzen. Dieser Ansatz verringert die Risiken und schafft wertvolle Erfahrungen.
Dieser Ansatz lässt sich in fast jeder Branche und auf eine Vielzahl von Herausforderungen anwenden. Der Schlüssel liegt darin, gewohnte Denkmuster und Paradigmen zu durchbrechen und offen für neue Möglichkeiten zu sein.
Starre Annahmen und festgefahrene Strukturen hindern uns oft daran, Lösungen zu finden, die jenseits des Offensichtlichen liegen. Wenn wir uns die Freiheit nehmen, unseren Horizont zu erweitern und bestehende Überzeugungen zu hinterfragen, ergeben sich ganz neue Gestaltungsmöglichkeiten.
Sind Sie bereit, diesen Ansatz auf Ihre aktuellen Herausforderungen in der Lieferkette anzuwenden? Welches Problem könnte mit einer neuen Perspektive gelöst werden? Lassen Sie uns darüber sprechen!
Foto von Claus Jensen auf Unsplash
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